Was ist Psychomotorik?

Ausbildung und Berufsberechtigung

Die Ausbildung zur Psychomotorikerin/zum Psychomotoriker kann in Österreich im Masterlehrgang Psychomotorik an der Universität Wien absolviert werden. 

Was ist Psychomotorik?

Eine  exakte Definition ist schwer festzulegen, da sich auch in der Psychomotorik im Laufe der Zeit verschiedene Richtungen entwickelt haben. 

Definition gemäß Europäischen Forum für Psychomotorik, 1996:

„Aufgrund eines holistischen Menschenbildes, das von einer Einheit von Körper, Seele und Geist ausgeht, beschreibt der Begriff Psychomotorik die Wechselwirkung von Kognition, Emotion und Bewegung und deren Bedeutung für die Entwicklung der Handlungskompetenz des Individuums im psychosozialen Kontext.“

Psyche und Motorik werden miteinander in Verbindung gesetzt und es zeigt sich, dass die beiden Bereiche sich gegenseitig beeinflussen und voneinander abhängig sind. 

 

Psychomotorik in der Arbeit mit Kindern: 

In der Arbeit mit Kindern werden vor allem die Wahrnehmung und das Handeln mit Bewegung in Verbindung gesetzt. In psychomotorischen Einheiten wird grundsätzlich die Freude an der Bewegung, die die Voraussetzung für eine gute Entwicklung ist, gefördert. 

Der Einsatz der Psychomotorik empfiehlt sich u. a. bei

  • Kindern, die sich nicht gerne bewegen
  • Bewegungseinschränkungen
  • Sprachschwierigkeiten
  • Lernschwächen
  • Unruhe
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • sozial unsicheren Kindern z.B. ängstlich, zurückhaltend, gehemmt
  • geringem Selbstvertrauen
  • Entwicklungsverzögerungen
  • kognitiven Beeinträchtigungen
  • Verhaltensstörungen im sozialen und emotionalen Bereich z.B. bei Kindern mit geringer Frustrationstoleranz

 

Psychomotorik in der Arbeit mit Erwachsenen:

Psychomotorik-Angebote für Erwachsene fördern ebenfalls grundsätzlich die Freude an der Bewegung, beinhalten zusätzlich aber Impulse für die Persönlichkeitsentwicklung und das innere Gleichgewicht. 

Die bei den Kindern genannten Einsatzbereiche können auch auf die Erwachsenen übertragen werden. 

 

Psychomotorik  in der Arbeit mit älteren und alten Menschen:

Bei alternden Menschen ist es besonders wichtig, die Bewegung zu fördern, damit sie möglichst lang mobil und autonom ihr Leben meistern können.

In psychomotorischen Einheiten werden u. a. folgende Bereiche gefördert:

  • Spaß und Freude an der Bewegung
  • Erhalt der Beweglichkeit und Mobilität
  • Wahrnehmung und Achtsamkeit zur Sturzprävention
  • kognitive Leistungen, um Demenzerscheinungen zu begegnen
  • Kommunikationsfähigkeit und soziale Beziehungen

 

Das Ziel ist grundsätzlich immer das gleiche: Das Wohlbefinden und die Lebensqualität sollen verbessert werden.